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Handball Stäfa verliert zwei Urgesteine

Mit Nicola Brunner und Roger Bleuler haben zwei Stäfner Urgesteine ihren Rücktritt aus dem NLB-Team erklärt. Das Duo bestritt in den vergangenen 13 Jahren über 650 Partien für das Stäfner Fanionteam, einen Grossteil davon in der Nationalliga A.

Mit Nicola Brunner tritt der Stäfner Rekordspieler zurück. Der 30-jährige Linkshänder bestritt 397 Partien (361 in der Nationalliga und 36 im Cup) für die Gelbschwarzen. Dabei gelangen ihm 1138 Tore. Bloss 56 Zeitstrafen kassierte der faire Akteur – in jedem siebten Spiel eine. Debütiert hatte der rechte Flügelspieler, welcher der eigenen Nachwuchsabteilung entsprang, in der 1. Mannschaft Stäfas in der Saison 2007/08. In der eben abgebrochenen Spielzeit war Brunner mit 93 Treffern zweitbester Torschütze im Team. «Wir werden Nici vermissen, ihn aber noch in gebührendem Rahmen verabschieden», sagt VR-Präsident Christian Rieger.

Rekordspieler Brunner kalt erwischt

Der Saisonabbruch erwischte Nicola Brunner kalt. Im neuen Jahr war er richtig heiss gelaufen und hatte in den sieben Partien mit 43 Treffern am rechten Flügel aufhorchen lassen. «Es ist krass, so habe ich mir den Abschied nicht vorgestellt», sagt der Routinier. Aber das gehe anderen zurücktretenden Sportlern ja ähnlich. Den Spass am Handballspielen hat der 30-Jährige nicht verloren. Er ist jedoch nicht mehr bereit, den grossen Zeitaufwand für die Trainings zu erbringen. Sein Arbeitgeber, die Wyss Elektro AG, kam ihm zwar entgegen, damit er jeweils rechtzeitig für Trainings und Spiele bereit war. «Es war aber schon streng, jeweils bis 17 Uhr zu arbeiten und dann gleich in die Halle zu fahren.»

Momentan gehe es auf der Arbeit coronabedingt gemächlicher zu und her. «Wir sind zwar in der glücklichen Lage, noch arbeiten zu dürfen, müssen uns aber an gewisse Vorgaben halten», sagt der Elektriker. So würden sie sich viel häufiger die Hände waschen oder seien nur noch alleine im Auto unterwegs. Wenn die Handball-Hallen dereinst wieder öffnen würden, gedenkt Brunner mit Stäfas 2. Mannschaft das Training wieder aufzunehmen. «Dort kenne ich noch etliche Leute aus meiner Juniorenzeit.»

Erinnerungen an seine fast 400 Partien mit dem Stäfner Fanionteam sind Brunner noch einige präsent. «Ich habe alle Spiele vor toller Kulisse enorm genossen. Sie sind der Lohn für die harte Arbeit im Training», sagt der Linkshänder. Speziell hebt der Zurücktretende die beiden Aufstiege in die Nationalliga A 2008 (in seiner ersten Saison im Kader) sowie 2010 hervor. Ebenfalls unvergesslich sind für ihn die beiden Teilnahmen am Final Four im Cup 2012 und 2013. Beim zweiten Halbfinalvorstoss erfolgte das Out erst in der 2. Verlängerung gegen Wacker Thun, den nachmaligen Cupsieger. «Aber auch die zahlreichen Barrage-Spiele hatten ihren Reiz, oder zuletzt die Playoff-Serie gegen Endingen, als viele Fans in die Hallen strömten.»

Kompromissloser Verteidiger mit grossem Wurfrepertoire

Aus beruflichen Gründen tritt am anderen Flügel Roger Bleuler kürzer. Der Stäfner, der mit der rb interiors GmbH eine eigene Möbelschreinerei betreibt, debütierte 2008 im Fanionteam. In 233 Nationalliga-Partien erzielte der 28-Jährige mit dem grossen Wurfrepertoire 323 Tore. In 21 Cup-Einsätzen kamen 38 weitere Treffer hinzu. Als Notnagel steht Bleuler, der sich einen Namen als kompromisslos zupackender Verteidiger gemacht hat, dem NLB-Team weiterhin zur Verfügung. Am linken Flügel wird Junioren-Nationalspieler Noam Leopold nun mehr Verantwortung übernehmen und sich auf dem Frohberg weiter gut entwickeln können. Unterstützung erhalten soll der 17-Jährige von Linus von Dach (19) und Rico Gretler (25), der sich Anfang März einer Kreuzband-Operation unterziehen musste.

Mit Shota Fukuda und Armin Sarac verlassen zwei weitere Spieler den Frohberg. Fukuda kehrte am Montag nach einer Saison in der Schweiz nach Japan zurück. Der 26-Jährige ist der vierte Asiate, der im Rahmen des Austauschprojekts von Wakunaga Leolic an den Zürichsee gekommen war. Die handballerische Zukunft des 29-jährigen Armin Sarac, der als Topscorer in den 20 NLB-Partien bis zum Saisonabbruch 141 Tore erzielt hatte, ist noch offen.

Portrait Brunner Nicola Spieler 19 KopieNici Brunner wurde durch den vorzeitigen Saisonabbruch das 400. Spiel für Handball Stäfa verwehrt.